Am 06.03.2024 haben sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher bei uns eingefunden, um sich über die Möglichkeiten eines oft wenig beachteten Fertigungsverfahrens zu informieren: Den Vakuumguss. Das Verfahren macht wenig Schlagzeilen, hat aber enorme Stärken sowohl für die Prototypenfertigung als auch für Klein-, Sonder- und Vorserien und setzt sich, je nach Anforderungsprofil, problemlos gegen die Benchmark-Verfahren Spritzguss und Additive Fertigung durch.
Es mag auf den ersten Blick erstaunt haben, dass wir uns als Spezialisten im Bereich Additive Fertigung mit dem konventionellen Verfahren des Vakuumguss befassen wollten. Aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass FIT eine hohe Bandbreite und Verfahrensvielfalt hat, so integriert sich der Vakuumguss sehr natürlich in das Portfolio der Möglichkeiten. Je nach den Anforderungen, die ein Produkt an die Fertigung stellt, können wir flexible und bestmöglich passende Verfahren vorschlagen.
Und natürlich ergibt sich bei FIT ein sehr natürliches Zusammenspiel aus den verschiedenen im eigenen Haus vorhandenen Verfahren, denn gerade beim Vakuumguss dienen häufig additiv gefertigte Verfahren als Urmodell.
Wann genau macht der Einsatz von Vakuumguss Sinn? Hohe Stückzahlen und wenig Zeitdruck sprechen für Spritzguss als Verfahren der Wahl, hoher Zeitdruck und kleine Stückzahlen legen Direct AM mit beispielsweise Stereolithografie nahe. Für dringende Kleinserien und Vorserien im echten Material empfiehlt sich dagegen häufig der Vakuumguss, da er viele Vorteile der andere Verfahren vereinen kann.
Das ist natürlich eine sehr grobe Daumenregel, im Einzelfall muss ein ganzes interdependentes System an Faktoren (Geometrie, Zeit, Materialverfügbarkeit, Initialisierungskosten uvm.) berücksichtigt werden. Fakt ist, bei uns werden Kunden nicht in 2 oder 3 verfügbare Standardlösungen gepresst, sondern können ihren Bedarf maßgeschneidert umsetzen und dabei aus einer Vielzahl von additiven und konventionellen Verfahren, auch kombiniert, wählen.
Am Event konnten sich Besucher neben einem interessanten Abriss des Themas im Plenum auch einen praktischen Eindruck vom Entstehen der Vakuumteile verschaffen. Frisch renoviert hat sich der Vakuumgussbereich von seiner allerbesten Seite gezeigt, die freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung standen vielen interessierten Fragen fachkompetent zur Verfügung. Den Abschluss bildete eine angeregte Diskussion, die eins ganz deutlich zeigte: Vakuumguss ist weder langweilig noch abgeschrieben, sondern aus der aktuellen und natürlich künftigen Fertigungslandschaft nicht wegzudenken.