Wirtschaftliche, individuelle Fassaden

Wirtschaftliche, individuelle Fassaden

Wirtschaftliche und individuelle Fassadengestaltung: Das Beispiel FIT Boarding House

3D-gedruckte Einleger in das Fassadenwerkzeug - Credits: FIT Additive Manufacturing Group / Fertig montierte Platten mit Relief-Vertiefungen - Credits: FIT Additive Manufacturing Group

Der aktuelle Megatrend der Individualisierung lässt sich im Bereich der Architektur gut durch die Formel "außergewöhnlich denken – außergewöhnlich wohnen – außergewöhnlich bauen" beschreiben. Für das neu errichtete Boarding House auf dem AM-Campus der FIT Additive Manufacturing Group haben unsere Produktdesigner zusammen mit den Architekten Berschneider + Berschneider und dem Fassadenbauer Verotech eine einmalige Fassade verwirklicht, deren matt-dunkle Oberfläche mit komplex angeordneten Vertiefungen abhängig von den Lichtverhältnissen für ein lebendiges Spiel von Licht und Schatten sorgt.

Das Projekt "Fassade 3000" ist eine innovative Fallstudie für Rapid Tooling aus dem Bereich Architektur. Die besondere Herausforderung bestand darin,

  • ein kostengünstiges Werkzeug für Fassadenelemente herzustellen
  • die schnelle und wirtschaftliche Produktion der Verlegeplatten sicherzustellen
  • eine große Fassadenfläche herzustellen
  • eine individuelle Fassadengestaltung zu ermöglichen

Konstruiert und gefertigt wurden die Einleger zur Herstellung der Relief-Vertiefungen bei uns. Die Formensprache greift die Polygone der Mesh-Strukturen auf, die sogenannten STL-Dreiecke, aus denen die Datensätze der Additiven Fertigung bestehen, und spielen so mit einem ureigenen Motiv des 3D-Drucks. Gefertigt wurden die Rohlinge im Laser Melting aus Aluminium, was im Vergleich zu konventionellen Verfahren deutlich günstiger war. Die additiv gefertigten Elemente mussten lediglich gestrahlt und plan geschliffen werden und waren ansonsten sofort einsatzfähig. Sie konnten einfach und schnell im Fassadenwerkzeug verbaut werden.

Bei Verotech wurden die Platten mitsamt ihrem Reliefdekor gepresst und entformt, perfekt integriert in einen effizienten Workflow. Die Produktionsgeschwindigkeit von 20 Platten gleichzeitig in Rotation war ein weiterer Kostenfaktor.

Durch die asymmetrische Verteilung der Vertiefungen laut Verlegeplan lassen sich beim Drehen der einzelnen Platten attraktive Muster über die ganze Gebäudefassade erzielen. Die spektakuläre Optik sorgt für eine attraktive Belebung der ansonsten fugenlos glatten Fassadenfläche. Im Spätherbst soll das neue Schmuckstück am AM-Campus der FIT eröffnet werden.